Das GBA sagt Servus!

Unser neuer Schulleiter Herr Lörz stellt sich im Interview vor:

Können Sie uns etwas über Ihren beruflichen Werdegang erzählen?

Da ich schon immer sehr neugierig war und verstehen wollte, wie die Welt funktioniert, bin ich als Kind (meistens) gern zur Schule gegangen und habe viel gelesen. Als ich mein Taschengeld mit Nachhilfeunterricht aufgebessert habe, fiel mir auf, dass ich auch Spaß daran habe, mein Wissen weiterzugeben. Das hatte großen Einfluss auf meine Entscheidung, Lehrer zu werden und an der LMU in München Mathematik und Physik zu studieren. An verschiedenen Gymnasien in München und Rosenheim habe ich meine Fächer sehr gerne von Klasse 5 bis zum Abitur unterrichtet. Auf Zwischenstationen im bayerischen Kultusministerium und in der Erwachsenenbildung habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt, aber es hat mich doch wieder zurück an die Schule gezogen.

Als mir angeboten wurde, in der Schulleitung mitzuarbeiten, habe ich entdeckt, dass mir nicht nur das Unterrichten, sondern auch das verantwortliche Mitgestalten einer Schule als Ganzes liegt und Freude bereitet. So bin ich den Weg bis zum Schulleiter weiter gegangen. Er führte mich zwischenzeitlich aus dem Chiemgau weg bis nach Neu-Ulm, aber dann doch wieder zurück ins Inntal, wo ich mich nun wieder sehr wohl fühle.

 

Was hat Sie motiviert, die Position des Schulleiters am Gymnasium Bad Aibling zu übernehmen?

Das Gymnasium Bad Aibling hat einen hervorragenden Ruf als eine Schule, an der ein sehr gutes Miteinander zwischen den Beteiligten herrscht und an der viele motivierte Lehrkräfte ein vielseitiges Angebot für ihre Schülerinnen und Schüler schaffen. Das habe ich in verschiedenen Gesprächen bestätigt bekommen, auch vom langjährigen Schulleiter, Michael Beer, der mit spürbarer Begeisterung von seiner Schule spricht. Ich freue mich darauf, Verantwortung für eine gut aufgestellte Schule zu übernehmen, um Gutes zu bewahren und mit meinem Kollegium dort Neues zu wagen, wo es die gesellschaftlichen Entwicklungen von uns verlangen.

Besonders freue ich mich auch darauf, am GBA junge Lehrkräfte auszubilden, eine Aufgabe, die ich in meiner bisherigen Schulleitertätigkeit noch nicht ausgeübt habe.

 

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung unserer Schule? Welche Visionen und Ziele haben Sie für die nächsten fünf Jahre?

Das GBA soll bei allem Veränderungsdruck von außen eine Schule bleiben, zu der die Beteiligten – Lernende und Lehrende ebenso wie Erziehende und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – gerne kommen, weil man wertschätzend und wohlwollend miteinander umgeht und möglichst so gefordert ist, dass man an den Herausforderungen wachsen kann, ohne daran zu leiden. Dieser Grundsatz gilt für alle Bereiche der Schule, beispielsweise auch für den Umgang mit Digitalisierung und Medienbildung. Ein Ziel wird sein, uns so zu entwickeln, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler fachlich und als Persönlichkeiten möglichst gut auf die Anforderungen einer von KI und digitalen Medien geprägten Welt vorbereiten.

Welche weiteren Ziele wir verfolgen und wie wir sie realisieren, wird keine Entscheidung sein, die der Schulleiter allein in seinem Büro trifft. Es geht vielmehr darum, gemeinsam herauszuarbeiten, was für unsere Schule dran ist, was davon Priorität hat und wie wir es mit den vorhandenen Ressourcen am besten umsetzen.

 

Was begeistert Sie persönlich an der Arbeit im Schulwesen?

Es ist die Arbeit mit den Menschen, Schülerinnen, Schülern und deren Eltern ebenso wie Kolleginnen und Kollegen, die mich am meisten begeistert. Begegnungen und Gespräche sind immer Herausforderung und Bereicherung zugleich, mal mehr das eine und mal mehr das andere. Wenn ich mein Gegenüber verstanden habe, ihm oder ihr ebenso etwas vermitteln konnte und wir alle etwas klüger auseinander gehen, als wir zusammengekommen sind, hat sich mein Einsatz gelohnt. Solche Erlebnisse hat man in der Schule oft und sie motivieren mich für meine Arbeit.

 

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit, um einen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu finden?

Ich bin gerne zu Fuß unterwegs, vorzugsweise auf einem Berg oder an der Küste. Auf langen Wanderungen kann ich gut abschalten und neue Gedanken fassen. Dazu brauche ich auch die inspirierenden Gespräche mit vertrauten Menschen, bei denen man nicht nur Smalltalk betreibt, sondern zu den Dingen vordringt, die einen wirklich beschäftigen. Wenn die Zeit es zulässt, findet man mich auch in ein Buch vertieft oder mit einem informativen Podcast zu einem neuen Thema im Ohr.

 

Welche Bücher oder Autoren haben Sie besonders inspiriert und warum?

Als Kind fiel mir ein Buch mit dem poetischen Titel „Im Zaubergarten der Mathematik“ in die Hände. Die eingängige und unterhaltsame Darstellung mathematischer Zusammenhänge auf den damals schon vergilbten Seiten haben meine Begeisterung für meine Fächer entfacht und meine spätere Berufswahl damit maßgeblich beeinflusst.

Aus Thomas Kuhns Buch „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ habe ich gelernt, die Erkenntnisse der Wissenschaften nicht nur als zeitlose Gegebenheit, sondern als Produkte einer langen und nicht selten konfliktreichen Geschichte zu verstehen, die nicht zu Ende ist. Diese Einsicht erweist sich bei der Vermittlung fachlicher Inhalte im Unterricht oft als sehr hilfreich.

In meiner Aufgabe als Führungskraft reichen meine Inspirationsgeber von Jesus bis Karl Marx und von Anselm Grün bis Bill Gates. Erich Fromm regt mich immer wieder an, auch nach innen zu schauen, mich selbst in den Blick zu nehmen und darauf zu achten, weniger im Haben und mehr im Sein zu leben – eine fortlaufende Herausforderung, der ich mich gerne stelle!

 

Vielen Dank für das Interview und einen guten Start für die neue Aufgabe bei uns!