Musik auf hohem Niveau

In zwei unterschiedlichen Frühjahrskonzerten zeigten die musikbegeisterten Schüler des Bad Aiblinger Gymnasiums ihr Können. Nach dem erfolgreichen Rock- und Pop-Abend im März in der Aula (wir berichteten) folgten nun zwei Konzerte im beide Male vollen Kurhaus-Konzertsaal.

Bad Aibling– Der attraktive „Programm-Mix“ aus Vokal- und Instrumentalnummern verschiedener Musikrichtungen wurde vom Großen Chor (Klassen 7 bis 12) mit den jiddischen Liedern „Spiel’sche mir a Lidele“, „Tumbalalaika“ und dem im KZ geschriebenen „Donaj, donaj“ eingeleitet. Der Chor beeindruckte dabei mit großer Stimmkraft und Homogenität.

Ihm stand die verkleinerte Oberstufenformation in nichts nach bei Robert Schumanns romantischem Werk „Zigeunerleben“. Prächtig harmonierten auch Elisabeth Eder, Tim Lehmann, Laura Tatlow, Teresa Wallner und Isidor Zweckstätter als Gesangsquintett beziehungsweise -quartett und den Renaissance-Liedern „Dara la notte“ (Claudio Monteverdi) und „Fire fire“ (Thomas Morley) sowie bei „And so it goes“ (Billy Joel, in der Version der King Singers).

Mitten in den Abiturprüfungen befinden sich die Mitglieder der Q12-Gesangsgruppe, die mit „So soll es bleiben“ (Annette Humpe/ Arrangement: Oliver Gies) gefielen. Für die nächsten beiden Gesangstitel teilte sich der große Chor: Die „Frauen-Fraktion“ glänzte mit „Just the way you are“ (aus dem Film „Pitch Perfect“) und die „Boygroup“ mit „Jetzt ist Sommer“ (Wise Guys).

Überzeugend abgeschlossen wurde der Vokalteil mit „I see fire“ (Ed Sheeran) aus der „Hobbit“-Filmtrilogie mit den Solisten Elisabeth Eder und Matteo Stenz. Das Stück hatte Susanne Tutert arrangiert, die auch alle Gesangsformationen leitete. Bestens unterstützt wurden die Chöre von der Band.

Den zweiten Teil des von Matteo Stenz mit „Juniorpartner“ Moritz Drechsler pfiffig und charmant moderierten Abends eröffnete das zehnköpfige Cello-Ensemble (Leitung: Dietgard Luber). Die nicht alltägliche „Streich-Einheit“ bestach mit dem „Bohemia Rag“ (Joseph F. Lamb) und mit den Filmmusik-Titeln „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ (Dschungelbuch) und „Mein kleiner grüner Kaktus“ (Comedian Harmonists).

Das große Finale bestritt das fein abgestimmte Orchester (ebenfalls geleitet von Dietgard Luber) mit einer zauberhaften musikalischen Europa-Reise. Sie führte nach Böhmen („Furiant-Slawischer Tanz Nummer acht“ von Antonín Dvorák), Norwegen („Solvejgs Lied“ aus der „Peer Gynt“-Suite von Edvard Grieg) und Spanien („Habanera“ aus Georges Bizets „Carmen“, souverän gemeistert von Solosängerin Elisabeth Eder) sowie Ungarn („Ungarischer Tanz Nummer fünf“ von Johannes Brahms).

Zum Abschluss gab es für die Besucher eine überraschende Ankündigung: Das Gymnasium Bad Aibling führt nach längerer Pause mit „Anatevka“ von Jerry Bock wieder ein Musical auf. Premiere ist am 21. Oktober. Mit der Startszene „Tradition“ (mit einem starken Jakob Zweckstätter als Tevje) lieferten Chor und Orchester einen verlockenden Vorgeschmack.

Das rundum begeisterte Publikum dankte jeweils am Ende der Programmteile den rund 150 Mitwirkenden aus allen Jahrgangsstufen des Gymnasiums mit lang anhaltendem Applaus. Als „Zuckerl“ der Schulleitung „spendierte“ Oberstudiendirektor Michael Beer eine freie erste Schulstunde am nächsten Tag.