Vorlesewettbewerb der 6. Klassen 2023

„Ich habe die Überzeugung gewonnen, dass Kinder das beste und klügste Publikum sind, das man sich als Geschichtenerzähler nur wünschen kann. Kinder sind strenge, unbestechliche Kritiker.“ (Otfried Preußler)

Wie schwierig es ist, gute Geschichten zu schreiben, wusste schon Otfried Preußler. Wie schwierig es ist, diese Geschichten auch gut vorzutragen, wissen alle SchülerInnen der 6. Klassen. Denn sie alle hatten die Möglichkeit, sich für den Schulentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs zu qualifizieren. Auf die Bühne und damit als VertreterIn der jeweiligen Klasse haben es aber schlussendlich zwölf SchülerInnen geschafft. Im grellen Scheinwerferlicht, ausgestattet mit einem Mikrofon, präsentierten sie dann vor großem Publikum, denn alle 120 Schülerinnen der 6. Klassen und eine Jury waren anwesend, ihre selbst ausgewählten Bücher und lasen daraus vor. Dabei konnten sich sowohl die MitschülerInnen als auch die Jury, bestehend aus VerteterInnen des Buchhandles, des Fördervereins des Gymnasiums, der Fachschaft Deutsch sowie der Schülerschaft (Vorjahressieger Paul Fiegil), davon überzeugen, dass die KlassensiegerInnen mindestens genauso gut vorlesen können, wie es die AutorInnen bei der Präsentation ihrer Bücher in den Tagen zuvor getan haben. Die Podestplätze waren heiß umkämpft und die Jury war sich einig: Es war noch nie so knapp wie dieses Jahr! Deshalb war es der Jury auch nicht möglich, eine eindeutige Siegerin zu benennen: Helene Schlögel (6c) und Louisa Ribbe (6b) lasen beide so hervorragend und überzeugend, dass es als Novum zwei erste Plätze und damit zwei Schulsiegerinnen gab. Auf den dritten Platz „las“ sich Magdalena Ribbe aus der Klasse 6a. Per Losentscheid musste nun bestimmt werden, welche der beiden Siegerinnen das Gymnasium beim Stadtentscheid im Januar vertreten darf. Louisa Ribbe hatte in diesem Fall das Losglück, auch wenn beide Mädchen es am liebsten gehabt hätten, dass sie gemeinsam beim Stadtentscheid antreten könnten, weil sie es der jeweils anderen ebenfalls gegönnt hätten.

Keine/r der TeilnehmerInnen ging aber an diesem Tag leer aus: Alle konnten mit einem Buch, gestiftet von „Bücher Johann“, oder einem Buchgutschein, gesponsort vom Förderverein, nach Hause gehen und sich somit gleich in neue Lese-Abenteuer stürzen. Als strenge und unbestechliche Kritiker der AutorInnen!

Kathrin Graf