Schuljahr 2022/2023

Straßenmusik in Südtirol

Am Mittwoch, den 12.07.23 begab sich das P-Seminar „Straßenmusik“ des Gymnasiums Bad Aibling in Begleitung von Seminarleiterin Frau Tutert und Frau Mölter auf eine Radtour vom Brenner nach Bozen. Neben den Fahrrädern waren auch diverse Instrumente (Gitarren, Klarinetten, Posaune, Trompete und Cajon) dabei, denn das Ziel des P-Seminares war es, mithilfe von Straßenmusik die Reise zu finanzieren. Für die Organisation der Reise waren die Schüler selbst verantwortlich (Buchungen der Unterkünfte und Züge, Musikgenehmigungen in den Städten, Buchungen von Führungen, Fahrradsicherheit, Finanzen, etc.).

Nach der Ankunft am Brenner ging die erste Etappe vom Brenner nach Sterzing mit dem Fahrrad los. Trotz Regen war die Stimmung ausgelassen und alle waren voller Vorfreude. In Sterzing gab es dann die erste musikalische Darbietung der von den Schülern selbst arrangierten Lieder am Marktplatz von Sterzing. Danach radelte die Gruppe vom Aiblinger Gymnasium weiter bis Brixen, wo die Gruppe in der Jugendherberge untergebracht war.  

Am nächsten Tag gab es zunächst eine Führung durch den Dom in Brixen und ein Besuch am Grab von Oswald von Wolkenstein. Dafür und für viele andere Themen hatten die Schüler Referate vorbereitet, die sie dann jeweils vor Ort vortragen konnten.  Danach ging es dann auf die Straße zum Musizieren. Bereits im Vorfeld hatten die Schüler Genehmigungen von den jeweiligen Stadtverwaltungen einholen müssen, damit sie in der Stadt musizieren durften. Den Schülern bereitete das sehr viel Freude und sie konnten zeigen, was sie die Monate vorher in der Schule selbst arrangiert und geprobt hatten. Am Abend besuchten die Lehrerinnen mit einigen Schüler ein Konzert des Dresdner Kreuzchores. Von diesem Konzert waren alle hellauf begeistert und danach ergab es sich zufällig, dass die Aiblinger Straßenmusikanten sich mit einigen Sängern des Dresdner Kreuzchores trafen und den Abend gemeinsam verbrachten.

Am Freitag radelte die Gruppe nach Waidbruck zu einer Besichtigung der Trostburg, dem Wohnsitz der Familie des Minnesängers Oswald von Wolkenstein. Während der Führung hatten die Schüler die Gelegenheit ein Lied des Minnesängers Walter von der Vogelweide zu singen. Die Gruppe erreichte am Nachmittag das Ziel Bozen, wo sie anschließend noch einige Stunden in der Innenstadt sangen. Die Jugendlichen wurden immer freier und selbstbewusster im Spielen und Musizieren, so dass schlussendlich eine beträchtliche Summe an „Hutspenden“ zusammenkam.

Am Samstagvormittag besuchte die Gruppe noch Schloss Runkelstein, eine mittelalterliche Burg, die über Bozen thront. Während der Führung konnte man anhand der wunderschönen Fresken viel über die Lebensgewohnheiten und den Kleidungsstil des Mittelalters lernen. Nachmittags fuhr die Gruppe dann auf zwei Züge verteilt zurück nach Rosenheim. Trotz Hitze und überfüllten Zügen sind die zwei Gruppen bestens gelaunt und sehr glücklich von der abenteuerlichen Reise wieder nach Hause angekommen.

Sophia Düsel, Q11

Wie man in den Wald hineinruft

...oder die Legende von Robin Hood

HIER GEHT'S ZU DEN FOTOS DER AUFFÜHRUNG 

Die Theater-AG startete in dieses Schuljahr voller Tatendrang mit 34 bühnenbegeisterten Schauspielern der 6. bis 8. Klassen, noch beflügelt vom großen Erfolg der „Schatzinsel“-Produktion beim Zamma-Festival im Sommer 2022.

Das Stück war schnell ausgesucht – den Helden der großen Klassiker blieb man dabei treu und fasste den Plan, „Robin Hood“ zu inszenieren: Robin Hood, dem Gerechtigkeit über Gehorsam geht, der nicht bereit ist, alles hinzunehmen, der selber nachdenkt, menschlich fragwürdiges Handeln anprangert und die Bösen zur Rechenschaft zieht.

SHERWOOD-DIE LEGENDE VON ROBIN HOOD – so heißt die Bühnenfassung von Holger Gottschalk, die genug Raum auch für eine größere Gruppe an Akteuren bietet und nun in diesem Schuljahr umgesetzt werden sollte. Die Vorfreude war riesig!

Wie aber bitte soll man den großen Sherwood-Forest und diverse herrschaftliche Anwesen auf die Bühne des Gymnasiums bringen? Zuerst holt man sich Inspiration bei den Profis!  Und so machten sich die Schüler:innen gemeinsam mit Frau Becker am Ende der Weihnachtsferien auf ins Münchner Volkstheater zum „Brandner Kaspar“, wo sie nicht nur das überaus lustige und spritzig inszenierte Theaterstück genießen konnten, sondern dank Sepp Staber, der schon für die „Schatzinsel“ das Bühnenbild baute, durch den Intendanten und Regisseur Christian Stückl eine Führung hinter den Kulissen bekamen. Groß wurden da die Augen! Drehbühne, Schubladensystem für den Kulissentausch in kurzer Zeit – ja, das wäre doch etwas für unsere Aula! Und die Schauspieler in Aktion zu sehen sorgte auch für die ein oder andere Idee für das eigene Spiel auf der Bühne…

Nachdem nun aber der Traum von der Drehbühne leider ein Traum bleibt, mussten andere Ideen her.

Und so folgte Schritt Nummer 2: die Theatertage. Denn in diesem Jahr fuhr das Unterstufentheater zum ersten Mal zusammen mit dem Chor für drei Tage ins Schullandheim nach Agatharied. Auch hier zeigte sich der Förderverein der Schule großzügig: Nachdem er bereits den Bus ins Volkstheater gesponsert hatte, übernahm er nun auch die Kosten für einen Workshop mit einer waschechten Bühnenbildnerin! Claudia Weinhart, die uns bereits in den Vorjahren mit Tipps unterstützt hatte, arbeitete drei Tage lang mit den Schülern zusammen Ideen zum Bühnenbild für „Robin Hood“ aus. In Kleingruppen entstanden so die verschiedensten Einfälle, wie man den Wald darstellen könnte. Eine dieser Ideen wurde dann auch umgesetzt – danke an Claudia und alle Beteiligten!

Mit an Bord war nun neben Frau Becker auch Frau Eder, die spontan für die länger erkrankte Frau Schlögel einsprang und bis zu den Aufführungen bei allen Proben tatkräftig unterstützte, genauso wie Herr Klausner, der im zweiten Halbjahr zur Regieassistenz dazustieß.

Der Unterstufenchor sollte außerdem - wie bei der „Schatzinsel“ - auch bei „Robin Hood“ den musikalischen Rahmen gestalten. Dazu wurden eigens Lieder aus der „Schule der magischen Tiere“ mit neuen Texten versehen, passend zur Legende von Robin Hood. Begeistert und lautstark sind so auch unsere jüngsten Sänger mit Einsatz dabei.

Was fehlt nun noch? Die Umsetzung!

Bei vielen Zusatzproben auch am Wochenende (danke an alle Eltern!) haben die Schüler dann Stück für Stück daran gearbeitet, Robin und den Merry Men, Lady Marian und den übrigen Damen, Prinz John und seinen Getreuen sowie Bruder Tuc und allen anderen Figuren Leben einzuhauchen. Lange Texte wurden gelernt, an der Körpersprache gefeilt, lautes Sprechen geübt, Kostüme organisiert und genäht (danke an alle fleißigen Helfer!), an der Bühne geschraubt, Papier gefaltet, Draht gebogen, Bilder gemalt, Technik und Licht instruiert und - verzweifelt, aber meist erfolgreich - versucht, Ordnung zu wahren (bei 34 Schauspielern und unzähligen Requisiten und Kostümteilen ist das gar nicht so einfach). Die Hausmeister unterstützten das große Projekt dabei tatkräftig und steuerten viele tolle Ideen für die technische Umsetzung der kreativen Einfälle bei – ohne Herrn Litt und Herrn Rotter hätte vieles nicht funktioniert. Danke!

Und dann? Vorhang auf!

In der voll besetzten Aula startete das diesjährige Theaterstück in bewährter Weise mit dem Unterstufenchor, der das Publikum thematisch auf das Stück einstimmte und auch immer wieder zu den Szenen passgenaue musikalische Beiträge beisteuerte. 

Und dann ist es soweit – Robin Hood kommt auf die Bühne. Er will alles richtig machen, will das Gesetz achten und ehrbar leben. Aber er kann das große Unrecht, das Prinz John im Namen der Krone verübt, nicht hinnehmen und findet im Wald Unterstützer. 

Die Theatergruppe spielt mit spürbarer Begeisterung, die jungen Schauspieler haben ihre Rollen wirklich verinnerlicht: der zunächst zögerliche Robin, seine königstreuen Eltern, die frustrierten Merry Men, der ob seines Trinkgelübdes (4 Liter Rotwein pro Tag!) dauerbetrunkene Bruder Tuc, die zackigen Wachen, die hungernden Bauern auf Fasanenjagd, Sultan Saladin und König Richard, Lady Marian, die mit dem Mittelalter und der Rolle der Frau hadert, ihre Zofe, die auf das junge Fräulein energisch aufpasst, der Sheriff und Guy of Gisbourne, der erfrischend bayrisch spricht, Hexe, Abt, Koch, Henker und alle anderen sowie die schwierige Rolle des Verräters Ket - ausnahmslos alle vertreten ihre Rolle überzeugend und begeistern das Publikum in der Aula. Unter tosendem Applaus wird am Ende alles gut - König Richard ist zurück und alle Verbrecher verbannt, Recht und Ordnung sind wieder hergestellt.

Und gut, dass der Autor Holger Gottschalk offenbar auch einmalige historische Quellen hat, denn die Figur des Schelms wird sonst ja immer unterschlagen, dabei ist er so wesentlich für die Entwicklung Robins zum Rächer der Armen! Hier der Beweis - denn als Robin nicht so recht von sich aus aktiv wird, setzt der Schelm den entscheidenden Impuls:

 

SCHELM        Geht da lang [deutet nach rechts], tiefer in den Wald hinein! Werdet ungehorsam, wehrt Euch, steht auf und kämpft für Gerechtigkeit! Helft denen, die sich selbst nicht helfen können!

ROBIN             Ich ganz alleine?

SCHELM          Ihr seid nicht alleine, Robin! Es gibt viele von euch. Nur fehlt ihnen der Anführer.

 

Es ist so, wie es der Schelm vorhersagt:  Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück, und die Merry Men rufen quasi stimmgewaltig zurück und schreiten mit Robin zur Tat. Und das nehmen wir vielleicht mit aus diesem Stück: Sich wehren, einstehen für die gerechte Sache, sich zusammentun, denn allein schafft man wenig – gemeinsam aber kann große Stärke entstehen!

 

Barbara Schlögel

 

Fahrt ins Römermuseum

Am 10.07.23 fuhren die Lateiner der 6. Klassen mit Frau Riess-Pfäffel, Frau Pfleghard und Herrn Iblacker zum Römermuseum in Seebruck.

Uns empfingen die Museumsleiter, Mahtias und Martina Ziereis, im antiken Römergewand. Dann wurden die Klassen in zwei Gruppen geteilt und die Führungen begannen.           

Zuerst zeigte Herr Ziereis uns die Rüstung eines antiken Soldaten und führte uns anschließend in den 1. Stock. Dort gab es viele Ausgrabungsstücke, wie Keramik oder Werkzeuge. Auch hatte der Museumsleiter nachgestellte Alltagswerkzeuge der Antike dabei, die wir uns genau angeschaut haben und teilweise selbst ausprobieren durften. Danach konnten wir die Ausrüstung, die ein damaliger Soldat tragen musste, selbst schultern und ein paar Meter damit laufen.                         

Jetzt gab es eine kurze Pause und Frau Ziereis übernahm die Führung. Aber davor wurde noch ein Gruppenfoto gemacht. Die Leiterin erklärte uns zunächst die Geschichte von Bedaium, anschließend besuchten wir eine originale Ausgrabungsstelle nur 500 m entfernt von dem Museum. Dort wurde der Grundriss eines antiken Hauses mit Fußbodenheizung gefunden. Nachdem wir wieder beim Museum waren, durften sich vier Schüler als eine römische Familie verkleiden und uns wurde erklärt, wer welche Aufgabe in dieser Familie hatte.

Zum Schluss wurde ein Bild von allen Klassen, den Lehrern und den Museumsleitern gemacht. Die Rückfahrt verlief wie die Hinfahrt. Es war ein sehr interessanter Schulausflug und ein spannendes Erlebnis.

Amelie Droscha, 6 a

Energieträger Wasserstoff

Schüler des Gymnasiums Bad Aibling besuchen Forschungsprogramm der BAdW

Am 27.–28.04.2023 nahmen die drei Schüler des Gymnasiums Bad Aibling – Magne-Finn Müller, Severin Posselt und Niklas Huber – am Forschungsprogramm „Energieträger Wasserstoff – Größte Erwartungen an das Kleinste Molekül“ teil. Das Programm wurde von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) gestellt und war in drei Teile bzw. Veranstaltungen aufgeteilt.  An dem Schülerprogramm nahmen ca. 90 ausgewählte Oberstufenschülerinnen und -schüler von Gymnasien und Fachoberschulen aus Bayern teil, darunter Stipendiatinnen und Stipendiaten von „Talent im Land – Bayern“ sowie Preisträgerinnen und Preisträger aus den Wettbewerben von „Jugend forscht Bayern“.

Das Programm begann am Abend des 27. mit einem gemeinsamen Abendessen im Gasthof Neuwirt in Garching Hochbrück. Währen dem Essen wurden die Organisatoren des Projekts vorgestellt und dazu Schüler, welche besondere Leistungen in Wissenschaftlichen Projekten erbracht hatten, hervorgehoben. Im Laufe des Abends konnten die Schüler einander kennenlernen und neue Kontakte knüpfen. Nach dem Abendprogramm übernachteten die Schüler im Hotel IBIS, welches auch in Garching Hochbrück gelegen ist.

Am nächsten Tag bekamen die Teilnehmer des Programms eine Führung über das Hochschul- und Forschungszentrum in Garching. Diese war in verschiedene Etappen gegliedert, welche von der TUM, der ZAE Bayern und vom Leibnitz Rechenzentrum organisiert waren. Die Referenten der TUM führten die Schüler durch ihre Labore, welche zur Forschung an Batterie- und Brennstoffzellen und Festkörperelektrolyten dienen.

Die Referenten der ZAE Bayern organisierten einen Vortrag zur Speicherung von Energie mittels Wasserstoffes und zur PEM-Wasserelektrolyse. Zuletzt organisierte das Leibnitz Rechenzentrum eine Führung durch ihr Großrechenzentrum, während welcher die Energieversorgung der Computer erklärt wurde.

Zum frühen Nachmittag hin begannen die Vorträge in Münchner Innenstadt an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Zu den Referenten gehörten unter anderem ehemalige Studenten der TU, sowie Doktoren und Professoren und, wie groß angepriesen, Professor Doktor Harald Lesch. Sie trugen verschiedene Bereiche aus der Energie- und Wasserstoffforschung sowie der Rohstoffentwicklung vor.

Während einer kurzen Zwischenpause gelang es uns drei Schülern vom Gymnasium Bad Aibling einen kurzen Moment mit Prof. Dr. Lesch zu erhaschen, um ein gemeinsames Foto zu schießen. Insgesamt war es eine einmalige Erfahrung und eine große Ehre für die drei Schüler daran teilgehabt zu haben. Hierfür bedanken wir uns ganz herzlich bei den Lehrern, Herr Dr. Hainz, Herr Kling und Herr Frank, die uns das ermöglicht haben.

 

Verfasser: Niklas Huber, Magne-Finn Müller