Erasmus+ - enriching lives, opening minds, so lautet das Motto der Erasmus+- Förderung, von der das Gymnasium Bad Aibling seit seiner Akkreditierung im Jahr 2023 profitiert. Dieses neue Programm, das über sogenannte Akkreditierungen läuft, verfolgt verschiedene Ziele. Für unsere Schule war vor allem das Ziel „Förderung der Lernmobilität (…) sowie der Zusammenarbeit (…) im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung“ von Bedeutung. Im Rahmen dieses Programms wurde uns ein Budget zur Verfügung gestellt, das wir für verschiedene Projekte genutzt haben.
Uns war es wichtig, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler von den Fördermitteln profitieren, deshalb haben wir zuerst die schon bestehenden Schüleraustauschprogramme mit unseren langjährigen Partnerschulen in La Spezia (Italien) und Dol-de-Bretagne (Frankreich) bezuschusst. An diesen Austauschmaßnahmen nehmen viele Schülerinnen und Schüler teil und wir wollten diese Erfahrung auch sozial schwächeren Familien ermöglichen.
Je nach Austauschmaßnahme standen verschiedene thematische Aspekte im Vordergrund, aber gemeinsam hatten die Austauschmaßnahmen, dass die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Sprachen miteinander kommunizierten, neue Kulturen kennenlernten und feststellten, dass die Kulturen zwar sehr unterschiedlich sind, dass sie aber auch viel mit ihren Austauschpartnern verbindet. Wir hoffen, dass die Austauschmaßnahmen, das Leben aller bereichert haben und dass vielleicht Vorurteile und Skepsis abgebaut wurden. Vielleicht entstanden sogar neue Freundschaften?
Daneben wurde eine Langzeitmobilität einer 11.-Klässlerin im spanischen Elche gefördert und wir haben Kontakte mit anderen europäischen Schulen geknüpft, um in Zukunft noch mehr Einzelmobilitäten zu ermöglichen (z.B. Litauen, Spanien, Rumänien). Am liebsten wäre es uns hier ein richtiger Austausch (Dauer mindesten 30 Tage), aber wir würden uns auch sehr freuen, wenn sich Familien finden, die ausländische Gäste bei sich aufnehmen. Der optimale Zeitpunkt für eine solche Langzeitmobiltät ist die 11. Klasse.
Unsere Schule hat sich schon oft als guter Gastgeber bewährt – bisher haben alle Gäste von unserer Gastfreundschaft, unserer Landschaft und unserer Kultur geschwärmt! „Enriching lives“ ist keine Einbahnstraße, auch wir haben das Leben unserer Gäste bereichert!
Ein besonderes Erasmus+- Projekt war dann noch das P-Seminar „Ich bin dann mal weg – Wandern auf europäischen Pilgerwegen“. Dieses Seminar wurde in Zusammenarbeit mit unserer französischen Partnerschule St. Magloire angeboten. Im Rahmen dieses P-Seminars ging es nicht nur um Projektkompetenzen und Berufsorientierung, sondern thematisch auch um die lange europäische Tradition des Pilgerns. Seit vielen Jahrhunderten wandern Pilger auf verschiedenen europäischen Routen, weil das Christentum die Menschen in Europa einte. Schon die alten Pilger haben sich mit offenen Augen und viel Toleranz auf den Weg gemacht, und haben letztendlich bereichernde Erfahrungen gemacht und ihren Horizont erweitert – ganz im Sinne von Erasmus+!
Neugierig geworden? Zu all diesen Maßnahmen gibt es hier Berichte, in denen die Schülerinnen und Schüler selber erzählen, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Wir glauben, es wird sehr deutlich, dass das Motto „Enriching lives, opening minds“ umgesetzt wurde!
Silke Frank und Ingrid Wörndl
Eine ganz besondere vorweihnachtliche Überraschung gibt es für die Europabegeisterten an unserer Schule: Das Gymnasium Bad Aibling ist eine der sieben bayerischen Schulen aus allen Regierungsbezirken, die im Rahmen einer Videogrußbotschaft von Europaminister Dr. Florian Herrmann und Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo mit der Europa-Urkunde 2020 ausgezeichnet wurden. Leider ist aufgrund der aktuellen Umstände die Überreichung der Urkunde in der Bayerischen Staatskanzlei derzeit nicht möglich, wir hoffen aber, dass diese Ehrung vielleicht im neuen Jahr nachgeholt werden kann.
Groß war die Freude bei allen Beteiligten, hatte man doch lange auf Nachricht aus München gewartet. Die Bewerbung erfolgte bereits im Februar 2020 mit einem ausführlichen Schreiben, in dem die vielfältigen Aktivitäten „rund um Europa“ dargestellt wurden. Mit unserer Vielzahl an Projekten wie der Europaklasse, den ErasmusPlus-Projekten, dem bilingualen Zug im Fach Italienisch, unseren vielfältigen Austauschprogrammen und Sprachreisen nach Frankreich, Italien und England sowie dem Europatag der 7. Jahrgangsstufe gab es eine Fülle an Fotos und Filmsequenzen, die der Jury in einem Videobeitrag zeigten, wie lebendig der Europagedanke an unserer Schule ist.
Link zum Artikel auf der Website der bayerischen Staatsregierung
Vincent M. (11 Jahre)
„Ich finde die Klasse cool und cool finde ich auch, dass wir andere Länder kennenlernen und auch ihre Sprachen und die Kleidung der Bewohner. Als Schüler der „Europa-Klasse“ kann man eventuell auch an einem Austausch teilnehmen“.
Alisia H. (9 Jahre)
„Die Klasse finde ich gut, weil man über andere Länder und ihre Kulturen lernt und man vielleicht auch mal irgendwo hinkommt. Momentan lerne ich als erste Fremdsprache Englisch, später nehme ich evtl. Italienisch dazu“.
Raphael R. (10 Jahre)
„Ich finde es cool, weil wir zum Beispiel erfahren, wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird. Man kann außerdem andere Sprachenlernen, mehr über Europa erfahren und evtl. auch an einem Austausch teilnehmen“.
Lucia B. (10 Jahre)
„Ich bin in der „Europa-Klasse“, weil ich verschiedene Sprachen und Kulturen kennenlernen möchte. Bei einem Schüleraustausch werden die „Europa-Klasse“-Schüler als Erste gefragt und man hat dann sicher gute Chancen“.
Johann Baumann, OVB vom 11.10.2019