Hilfen für die Entscheidung über die 2. Fremdsprache

Als 6-minütiger Film

(Der Kabarettist/Moderator Christoph Süß und Prof. Harald Lesch - bekannt aus TerraX, Lesch & Co. u.a. - reden sehr kurzweilig über Latein)

Als Zeitungskolumne (Download als PDF)

(Heribert Prantl, Kolumnist und Autor der Süddeutschen Zeitung, über den Wert des Lateinunterrichts)

Oder so:

Latein oder Französisch?

Liebe Eltern unserer Fünftklässler, liebe Schülerinnen und Schüler,

die Wahl der 2. Fremdsprache für die 6. Klasse steht immer im März an. Bei sehr vielen ist die Entscheidung schon gefallen, ehe von unserer Seite informiert wurde. Einige werden sich aber immer den Kopf zerbrechen, was den Ausschlag für Latein oder Französisch geben kann. Es gibt nämlich viele gute Gründe sich für die eine oder die andere Sprache zu entscheiden.

Die Fachschaft Latein will keinesfalls einseitig für Latein werben und Französisch schlecht machen, umgekehrt ist es genauso. Unser gemeinsames Ziel ist es vielmehr dafür zu sorgen, dass Sie und Ihre Kinder gemeinsam die richtige Entscheidung  treffen.

Was ist schwerer?

Wir sind uns mit unseren Kollegen, die Französisch unterrichten, völlig einig, dass sowohl Latein als auch Französisch als 2. Fremdsprache für unsere Schüler eine große, aber dennoch machbare Herausforderung darstellt.
Konstantes Lernen ist Voraussetzung für den Erfolg in beiden zur Wahl stehenden Sprachen. Was wirklich schwerer ist, kann man so nicht sagen. Es ist ein wenig Typsache, vor allem aber muss die Arbeitshaltung und die Einstellung stimmen.

Was kann ich damit anfangen? Wo wird es noch verlangt?

Auf den ersten Blick scheint die Antwort auf diese Fragen sehr für die Wahl des Französischen zu sprechen! Latein ist eine tote, d.h. eine in der Regel nicht mehr gesprochene Sprache, Französisch eine Weltsprache mit hoher Sprecherzahl. Zu bedenken bleibt dennoch, dass Latein natürlich die Wurzel aller romanischen Sprachen ist und dass eine Menge Fremdwörter sich leichter aus dem Lateinischen erklären lassen und die wissenschaftliche Terminologie in den meisten Fächern Lateinisch geprägt ist.

Latein ist darüber hinaus noch für einige Studiengänge verpflichtende Voraussetzung, in vielen sind Lateinkenntnisse empfohlen (z.B. Medizin oder Jura). Informationen finden Sie auf der Homepage des Deutschen Altphilologenverbandes:

www.altphilologenverband.de/framesetlatein.html

Dies entkräftet natürlich nicht die Tatsache, dass Französisch eine konkrete Nutzanwendung im Alltag hat, z.B. auf Urlaubsreisen usw. Wie erklärt sich dann der Latein-Boom an den bayerischen Gymnasien, an denen Lateinlehrer inzwischen Mangelware sind? Vielleicht hat es doch etwas mit den zeitlosen Inhalten, die die Sprache vermitteln kann, mit der vielgescholtenen überkommenen klassischen Bildung zu tun? Vielleicht aber auch damit, dass einige Schüler es noch reizvoll finden, etwas so Abgefahrenes zu lernen und andere, verschollen geglaubte "Geisteswelten" zu entdecken. Vielleicht hat es aber auch einen ganz einfachen Grund: Zu viele moderne Fremdsprachen mit zunehmendem Gewicht auf den kommunikativen Fähigkeiten, also auf Anwendung und Sprechen, sind eben nicht jedermanns Sache. Wie gesagt, Latein kann man, muss man aber nicht mehr sprechen.

Der Typus des "Französisch"- und des "Latein"schülers

Es gibt ihn natürlich nicht, den geborenen Französisch- oder Lateinschüler. Aber, wie bereits angedeutet, gibt es im Unterrichtskonzept gerade der modernen Fremdspachen eine klare Tendenz zu mehr Mündlichkeit, spontaner Sprachproduktion, bei der es dann auch nicht mehr so sehr genau auf grammatikalische Richtigkeit ankommt. Das kommt einigen Schülern entgegen, die spontan und ohne Scheu in der Fremdsprache drauflos quatschen, einige sind dazu nicht in der Lage oder wollen das einfach nicht. Sie kennen Ihr Kind am Besten und sollten diesen Aspekt auch in ihre Entscheidung mit einbeziehen.

Wo liegen meine Interessen?

Was aber wohl noch wichtiger ist, ist die Interessenlage: Etwas aus rein taktischen Gesichtspunkten zu wählen oder nicht zu wählen, ist in der Regel nicht die beste Wahl, weil die Motivation dann nicht mehr stimmen kann. Wenn man sich für das eine oder andere entscheidet, muss man sich vorstellen können, sich fünf lange Schuljahre damit beschäftigen zu wollen, zur Not auch zu müssen.

Informationsabend

Am Informationsabend können wir noch genauer auf die beiden Fächerprofile und Ihre Fragen eingehen. Bitte nutzen Sie und Ihr Kind diese Gelegenheit! Selbst wenn Sie sich schon sehr sicher sind, sollten Sie sich für eine gute Stunde an diesem Abend frei machen, um Ihre Position noch einmal kritisch zu hinterfragen.

Sobald der Termin für das nächste Schuljahr feststeht (i.R. im März) wird er auf unserer Homepage bekanntgegeben. Alle Betroffenen werden aber ohnehin immer schriftlich eingeladen.

Weitere Links

Einige interessante Informationen dazu, was für das Fach Latein spricht, finden Sie auch auf folgenden Seiten:

https://www.wilhelmsgymnasium.de/unterrichtsf%C3%A4cher/latein/

https://www.km.bayern.de/allgemein/meldung/2142/fachinformationen-latein-und-griechisch.html

https://www.elisabeth-j-saal-stiftung.de/

www.humanismus-heute.de/latein/latein.htm

Auch gerappt wird in Lateinisch:

http://www.ista-latina.de/